Zahnfleischgesundheit: Behandlung

Patient und Zahnarzt

Behandlung der Parodontitis

Flussdiagramm für die Beurteilung und Behandlung der Parodontitis

Bei den meisten Patienten, die unter einer frühen bis mäßig ausgeprägten Parodontitis leiden, ist eine nicht-operative Therapie sehr effektiv1

Die nicht-operative Therapie sollte folgende Elemente beinhalten:1

Diese Maßnahmen führen zu:1

  • Bekämpfung der für eine Gingivitis oder Parodontitis charakteristischen Bakterien
  • Beseitigung lokaler Risikofaktoren
  • Minimierung der Auswirkungen systemischer Risikofaktoren
  • Reduktion von Entzündungen
  • Verbesserung der allgemeinen Zahnfleischgesundheit

Flussdiagramm übernommen von der British Society of Periodontology, 20161

Die tägliche effektive Plaqueentfernung ist für die Zahnfleischgesundheit Ihrer Patienten ebenso wichtig wie das Glätten und Polieren der Zähne1

Sicherzustellen, dass Ihre Patienten die richtige Mundhygiene praktizieren, ist von entscheidender Bedeutung, um die Entwicklung einer Gingivitis vorzubeugen und das Risiko einer Parodontitis zu reduzieren .1

Frau beim Zähneputzen

Tägliche Pflege: Prävention und Erhaltung der Zahnfleischgesundheit

Die regelmäßige Instruktion Ihrer Patienten für ihre tägliche Mundpflege sollte folgende Elemente beinhalten:1

  • Zweimal täglich Zähneputzen1 mit einer Spezial-Zahnpasta für gesundes Zahnfleisch
  • Manuelle oder elektrische Zahnbürste mit einem kleinen Bürstenkopf und mittlerem Härtegrad1
  • Tägliche Plaquekontrolle in den Zahnzwischenräumen bis unterhalb des Zahnfleischrands vor dem Zähneputzen1
  • Empfehlungen zur Änderung des Putzverhaltens für Patienten, die Schwierigkeiten haben, ihre tägliche Zahnpflegeroutine einzuhalten1
Frau beim Mundspülen

Intensivpflege

Bei Patienten mit akuter Gingivitis oder eingeschränkter Mundhygienefähigkeit ist eine vorübergehende Intensivpflege zu empfehlen:

Helfen Sie Ihren Patienten, ihr Verhalten zu ändern

Zusätzlich zur regelmäßigen professionellen Reinigung beruht die Vorbeugung und das Management parodontaler Erkrankungen sowohl auf der Fähigkeit als auch auf der Eigenverantwortung der Patienten, die Plaqueentfernung selbst vorzunehmen. Die Erhaltung der Zahnfleischgesundheit kann neben Lebensstilveränderungen (z.B. mit dem Rauchen aufhören, Verbesserung der Ernährung) auch die Änderung des Patientenverhaltens im Hinblick auf Zähneputzen, Interdentalreinigung und sonstige Mundhygiene-Techniken erfordern.1,3

TIPPS-Rad

Tool für die Mundhygiene: TIPPS1

Mundhygiene TIPPS ist ein Tool, das auf einer Verhaltenstheorie basiert und das Vertrauen der Patienten in Ihre Fähigkeit, eine effektive Plaqueentfernung zu erzielen, stärken soll. Die Maßnhame, die durch das „Scottish Dental Clinical Effectiveness Programme“ entwickelt wurde, ist folgende3

  • Sprechen (Talk) Sie mit der Patientin/dem Patienten über die Ursachen einer Parodontitis und erörtern Sie, welche Faktoren eine effektive Plaqueentfernung erschweren könnten
  • Instruieren Sie die Patientin/den Patienten (Instruct) über die beste Möglichkeit der effektiven Plaqueentfernung
  • Bitten Sie die Patientin/den Patienten, die Zahnreinigung sowie die Benutzung von Hilfsmitteln zur Interdentalreinigung in der Zahnarztpraxis zu üben (Practise)
  • Erstellen Sie einen Plan (Plan) in welchem festgelegt wird, wie die Patientin/der Patient die Mundhygiene in den Alltag integrieren wird
  • Unterstützen (Support) Sie die Patientin/den Patienten, indem Sie bei Folgebesuche Nachuntersuchungen durchführen

TIPPS Rad modifiziert nach dem „Scottish Dental Clinical Effectiveness Programme“, 20143

Erfahren Sie mehr über TIPPS und Änderungen des Patientenverhaltens in „Prevention and Treatment of Periodontal Diseases in Primary Care“ aus dem „Scottish Dental Clinical Effectiveness Programme“.

Rekolonisation durch pathogene Bakterien

Kontinuierliche Unterstützung bei der Parodontitisprophylaxe

Selbst bei Patienten, die regelmäßig eine gute Mundhygiene betreiben, hat sich gezeigt, dass potenziell pathogene Bakterien sich bereits 3 Monate nach einem subgingivalen Debridement wieder aufgebaut haben können.1 Aus diesem Grund wird empfohlen, Parodontitis Patienten je nach Anamnese zunächst alle 2–4 Monate1 wieder einzubestellen. Dies gibt Ihnen zudem die Möglichkeit, Ihre Patienten fortlaufend zum Thema Mundhygiene zu coachen.1

Zahnarztteam in der Praxis

Teamarbeit bei der Behandlung von Parodontitis und die Rolle des Dentalhygienikers/der Dentalhygienikerin

Teamarbeit zwischen Zahnarzt und Hygieniker kann bei der Parodontalbehandlung eine Erfolgsformel sein. Eine gute Kommunikation zwischen beiden Fachkräften und auch mit dem Patienten ist unverzichtbar, um sicherzustellen, dass die Ziele des Behandlungsplans umgesetzt werden. Zahnärzte und Hygieniker können eine einfache Vorlage verwenden, um die Erstellung eines klar strukturierten Behandlungsplans sicherzustellen, sowie um zu erläutern, wie die Behandlungsziele erreicht werden sollen.1

Beispiel eines/Vorlage für einen Behandlungsplans1
Diagnostik Lokalisierte Gingivitis
Allgemeine Prognose Gute Prognose (bei verbesserter häuslicher Mundhygiene und besserer Ernährung)
Risikofaktoren Häufig nur einmal täglich Zähneputzen und ungesunde Ernährung
Empfehlung für die Mundhygiene Zweimal täglich Zähne putzen mit einer elektrischen Zahnbürste und interdentale Plaquekontrolle mit Zahntape
Präventive Beratung Reduzierung des Junkfoodkonsums und zweimal täglich Zähne putzen mit einer Zahnpasta für gesundes Zahnfleisch
Debridement Subgingivales Debridement unter örtlicher Betäubung bei Sondierungstiefe ≥ 5 mm
Reevaluierung Nach 3 Monaten (Mundhygiene), 6 Monate nach subgingivalem Debridement (Wiederholung des Parodontalstatus)
Zahnarzt erklärt Röntgenbild

Überweisen von Parodontitis-Patienten

Allgemein praktizierende Zahnärzte sind zuständig für das Screening, die Diagnostik und das Erstellen von Behandlungsplänen bei Vorliegen einer parodontalen Erkrankung. In bestimmten Fällen jedoch ist aufgrund des Ausmaßes und der Schwere der Erkrankung die Überweisung an einen Spezialisten erforderlich.1

Zu den Aspekten, die bei der Entscheidung über die Überweisung eines Patienten mit parodontalen Problemen zu berücksichtigenden sind, gehören:1

  • Schwere der Erkrankung und Komplexität der Behandlung
  • Wunsch des Patienten nach einer Behandlung durch einen Spezialisten
  • Kenntnisse, Erfahrung und Ausbildung des Zahnarzts, der die Überweisung in Betracht zieht
  • Faktoren, die einen Behandlungsplan erschweren könnten, z. B. die Anamnese oder andere Komorbiditäten des Patienten

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Ursachen und Mechanismen

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Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten

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