Heuschnupfen: Mechanismen und Ursachen

Was ist Heuschnupfen?

Unter einer Allergie versteht man einen fehlgesteuerten Abwehrmechanismus des Immunsystems. Bei einem Heuschnupfen reagiert es auf die Blütenpollen aus der Luft, die auf Augen- und Nasenschleimhäute gelangt sind. Das Immunsystem erkennt sie nicht als harmlose Substanzen, sondern hält sie irrtümlicherweise für krankmachende Schädlinge. Statt sie zu ignorieren, kann es zu einer heftigen Abwehrreaktion kommen.

Langfristig können Schäden an der Nasenschleimhaut entstehen, auch kann es zu Folgeerkrankungen kommen, wie zum Beispiel chronischer Husten oder Asthma.^1,2

Der Pollenkalender

Der Pollenkalender gibt die Pollenflugzeiten und die Intensität dieser Flugzeiten an.

Erfahren Sie hier über die verschiedenen Auslöser und Dauer der Pollensaision.

Auslöser

Heuschnupfen-Auslösern

Erfahren Sie mehr zur Blütezeit, Verbreitung und der allergischen Potenz von Heuschnupfen-Auslösern wie Birke, Erle, Gräsern & Co.

Hasel und Erle

Die Hasel gehört mit der Erle zu den ersten Frühblühern, die ab Januar fliegen können. Ihre Blütezeit dauert bis April. Die Hasel gilt als sehr potentes Allergen.

Pappel

Die Pappel blüht von März bis April. Allergologisch gesehen verursacht sie nur mäßige Beschwerden.

Birke

Birken gehören zu den klassischen Frühblühern: Sie blühen von Ende Februar bis Ende Juli. Birkenpollen zählen zu den aggressivsten und häufigsten Pollenarten. Etwa jeder zweite Heuschnupfen Betroffene reagiert allergisch auf Birkenpollen.

Gräser und Roggen

In Europa gelten Gräserpollen als wichtigste Auslöser des Heuschnupfens. Kein Wunder: Es existieren etwa 8.000 verschiedene Arten innerhalb der Graspollen-Familie. Graspollen sind Spätblüher, deren Blüteperiode sich von Mai bis August erstreckt. Als Getreideart zählt Roggen zu den Gräsern. Die hoch allergenen Roggenpollen gelten als wichtigster Auslöser einer Gräserpollen Allergie. Die allergene Potenz des Roggen ist fünfmal so groß wie die anderer Gräserpollen. Die Blütezeit dauert etwa von Mai bis Juni.

Brennessel

Die Brennnessel gehört zwar zu den am häufigsten vorkommenden Pollen in Mitteleuropa, besitzt aber nur ein mittleres Allergenpotenzial. Brennnesselpollen Allergien treten hauptsächlich in Kombination mit Baum- oder Gräserpollen Allergien auf. Die Brennnessel blüht von Mai bis September.

Beifuß

Als eines der am weitverbreitetsten Wildkräuter Europas löst der Beifuß eine mittelstarke Kräuter Pollenallergie aus. Neben den Baum- und Gräserpollen gilt der Beifuß als das drittwichtigste Heuschnupfen auslösende Pollenallergen. Er blüht von Juli bis Anfang September.

Traubenkraut (Ambrosia)

In den letzten Jahrzehnten breitete sich die Ambrosia bis nach Europa aus und kommt mittlerweile auch in Deutschland häufig vor. Die Hauptblütezeit von Traubenkraut liegt im August.

Die Dauer der Pollensaison²

Infolge des Klimawandels ist die Durchschnittstemperatur angestiegen. Bestimmte Pflanzen blühen deshalb inzwischen früher als noch vor einigen Jahren. Dementsprechend beginnt auch der Pollenflug früher und verlängert die Leidenszeit für Allergiker.

Dadurch verbreiten sich immer mehr Pflanzen, die bisher in Deutschland nicht heimisch waren.³ Das aus Nordamerika eingeschleppte Ragweed (Traubenkraut, Ambrosia) etwa hat sich in den vergangenen Jahren in weiten Teilen Deutschlands ausgebreitet.
Allergische Reaktion
Was passiert, wenn ein Allergen in den Körper eindringt?

Die Immunantwort des Körpers auf Allergene umfasst eine Reihe von Früh- und Spätphasenreaktionen - die Allergiekaskade. An dieser Kaskade sind mehrere allergische Mediatoren beteiligt. ²Typischerweise folgt die Allergiekaskade diesem Muster: ²

Sensibilisierung

Frühphasen-Reaktion bei erneuter Exposition gegenüber einem Allergen

Spätphasen-Reaktion

Allergische Entzündung:¹

Dies ist die Entzündung, die bei sensibilisierten Personen nach der Exposition gegenüber einem oder mehreren spezifischen Allergenen entsteht. Bei anhaltender oder wiederholter Exposition gegenüber Allergenen entwickelt sich eine chronische allergische Entzündung mit damit verbundenen Gewebeveränderungen.¹